Categories: MarketingWerbung

Gefälschte Amazon-Werbung: Google-Suche führt Nutzer zu betrügerischer Website

Betrüger haben Google am vergangenen Donnerstag, also dem Tag vor dem als Black Friday bezeichneten Start ins US-Weihnachtsgeschäft, eine gefälschte Suchanzeige untergeschoben. Die Anzeige ahmte das Suchergebnis für den Online-Händler Amazon nach, erkennbar nur durch den Zusatz „Ad“ (Englisch: Anzeige). Zudem erschien sie oberhalb der regulären Suchergebnisse, also auch vor dem offiziellen Eintrag für Amazons Online-Shop.

Auf Nachfrage von CBS News teilte Google mit, dass eine solche Anzeige gegen seine Nutzungsbedingungen verstoße und deswegen entfernt werde. Wie vielen Nutzern, die per Google nach „Amazon“ suchten, die gefälschte Werbung präsentiert wurde, ist indes nicht bekannt.

„Das war ein Missbrauch unserer Plattform“, teilte ein Firmensprecher mit. „Wir untersagen strikt Werbung für illegale Aktivitäten und haben diese Anzeigen entfernt und das Konto gesperrt.“

Obwohl die Anzeige exakt wie das Suchergebnis für Amazon.com gestaltet war, führte sie Nutzer nicht zur Amazon-Website, sondern vorübergehend zur URL einer App auf einer Facebook-Seite, wie der zu CBS gehörende lokale Sender WHP herausfand. Die Umleitung sei wahrscheinlich eingerichtet worden, um Googles Tools zur Erkennung von Betrugsversuchen auszutricksen.

Die App, die im Lauf des Donnerstagabends entfernt oder abgeschaltet wurde, leitete Nutzer zu einer angeblichen Support-Website von Microsoft um. Sie gaukelte ihnen vor, ihr Computer sei mit einer Schadsoftware infiziert. Allerdings ließ sich der Betrugsversuch mit einem kurzen Blick in die Adressleiste entlarven, da der URL jeglicher Bezug zu Microsoft fehlte.

Die auf der Seite genannte Support-Telefonnummer war indes am Donnerstagabend noch aktiv. Ein Testanruf von CBS News wurde von einem angeblichen Support-Mitarbeiter entgegengenommen, der nach einem Fehlercode fragte und per Fernwartung Zugriff auf den Rechner einforderte. Auf einen möglichen Betrugsversuch angesprochen, brach der Mitarbeiter das Gespräch ab. Bei einem zweiten Anruf erklärte ein anderer Mitarbeiter, eine Entfernung der Schadsoftware koste 150 Dollar.

Support-Betrug ist eine inzwischen weit verbreitete und bei Cyberkriminellen offenbar beliebte Methode, um an das Geld von Nutzern zu kommen. Erst vor rund einer Woche hatte die Polizei vor einer bundesweiten Betrugsmasche gewarnt. Dabei wird den Opfern suggeriert, sie hätten aufgrund einer Schadsoftware ein technisches Problem oder eine abgelaufene Lizenz. Neben Phishing kommen auch Anrufe und sogar Zero-Day-Lücken zum Einsatz, um neue Opfer für die Betrugsversuche zu gewinnen. Nutzer sollten unbedingt beachten, dass Microsofts Support niemals Nutzer anruft, um sie auf technische Probleme oder einen Malware-Befall aufmerksam zu machen.

Whitepaper

Studie zu Filesharing im Unternehmen: Kollaboration im sicheren und skalierbaren Umfeld

Im Rahmen der von techconsult im Auftrag von ownCloud und IBM durchgeführten Studie wurde das Filesharing in deutschen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern im Kontext organisatorischer, technischer und sicherheitsrelevanter Aspekte untersucht, um gegenwärtige Zustände, Bedürfnisse und Optimierungspotentiale aufzuzeigen. Jetzt herunterladen!

[mit Material von Stefan Becket, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

4 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

8 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

12 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

12 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

1 Tag ago